Frauen Union Stadtverband Bühl und Umland zu Gast bei Pallium
„Pallium stellt sich vor“ war die Exkursion der Frauen Union Stadtverband Bühl und Umland betitelt, die mit mehr als 20 Teilnehmerinnen Pallium in der Bühler Eisenbahnstraße besuchte und von der „ganzheitlich palliativ-medizinischen und –pflegerischen Versorgung“ mehr als beeindruckt war. Mit einem Blick in die Entstehungsgeschichte palliativer Betreuung erinnerte Beratungspsychologe Reiner Schindler an das erste Hospiz mit Palliativ-Begleitung in England sowie die Hospiz-Idee der 80er Jahre, die in Deutschland maßgeblich durch Mildred Scheel vorangebracht wurde. Die erste palliativmedizinische Einrichtung in Deutschland wurde am 7. April 1983 in der Uni-Klinik in Köln eröffnet. Pallium in Bühl leistete zu Beginn eine spendenbasierte Arbeit, wurde 2002 als Verein und 2006 als gGmbH gegründet und erhielt 2010 den ersten Vertrag als „Spezialisierte ambulante Palliativ-Versorgung“ (SAPV) in Baden-Württemberg. Dem ambulanten Palliativteam gehören Palliativ-Ärzte und Palliativ-Pflegekräfte mit 24stündiger Rufbereitschaft an. Pallium konnte 2022 am neuen Standort, der ehemaligen „alten Post“ in Bühl, sein 20jähriges Jubiläum feiern. Und eben in dieser „Alten Post“ fand auch die Gründungssitzung von Pallium im Jahr 2002 statt. Unter der Ägide des engagierten langjährigen Vorsitzenden Guido Kohler wurde in den Folgejahren die Trauer- und Hospiz-Arbeit auf- und ausgebaut. „Seit wir 2019 in unser neues Domizil umgezogen sind, werden wir in Bühl noch mehr wahrgenommen“, unterstrich Reiner Schindler. Das Einzugsgebiet von Pallium reiche von Iffezheim im Norden über Baden-Baden, Bühl und Achern bis nach Ottenhöfen im Süden. Unter dem Logo „Wir, für die Menschen der Region“ stellte der Referent die einzelnen Fachbereiche vor. „Wir beraten, informieren und unterstützen Menschen und Familien in Zeiten von schwerer Krankheit, Sterben, Tod und Trauer“, führte er mit detaillierten Ausführungen in die Fachbereiche Palliativ Care, Hospiz- und Beratungsdienst, Kind- und Trauer, Pflege und Betreuungsdienst, die neu eingerichtete Krebsberatungsstelle sowie Trauerbegleitung und Patientenverfügung ein.
„Ca. 60 ehrenamtliche Hospizbegleiter, „Menschen die Zeit verschenken“, wären bei Pallium im Einsatz. Neu sei auch das „Erzählcafé“, um der Gefahr von Vereinsamung alleinlebender Menschen entgegenzuwirken. Intensiviert werde der Schulungsbereich für pflegende Angehörige. Derzeit zähle Pallium e.V. über 1000 Mitglieder. In der anschließend lebhaft geführten Diskussion nannte der Beratungspsychologe „die Begleitung und Pflege von schwerkranken und pflegebedürftigen Menschen am Lebensende eine erfüllende, aber auch eine herausfordernde Tätigkeit“.
Christel Dietmeier, Pressereferentin