Traditionelles Herbsttreffen der Frauen-Union politischer Höhepunkt des Jahresprogramms
Das Herbsttreffen der Frauen Union Stadtverband Bühl und Umland hat eine gute Tradition und wurde erstmals 1998, gemeinsam mit der damaligen Landtagsabgeordneten Ursula Lazarus, initiiert. Nur die Corona-Pandemie konnte diese Erfolgsgeschichte für zwei Jahre unterbrechen. Auf Einladung von Bürgermeister Jürgen Pfetzer stand beim diesjährigen Herbsttreffen Ottersweier im Mittelpunkt, das ebenso wie Bühlertal und Lichtenau, zum Stadtverband Bühl und Umland gehört.
Vor dem Historischen Rathaus hieß Bürgermeister Pfetzer die FUlerinnen willkommen, ließ im Ratssaal die Ottersweierer Gesichte lebendig werden, informierte über Tagesaktuelles und warf auch einen Blick in die Zukunft. „Wir haben großes Interesse an ihrem neuen Projekt „60 Plus – Ottersweier Miteinander – Füreinander“, dankte FU-Vorsitz-ende Ilse Neurath-Braun für die Einladung und die Möglichkeit, dieses Projekt, aber auch Ottersweier, besser kennenzulernen. Ihr besonderer Dank galt auch Tamara Wald für die Organisation rund um das Herbttreffen. Kernteam-Mitglied Rolf Milles, en echter Otterschwierer Mänzer, stellte mit spürbarer Leidenschaft die Entstehungsgeschichte des Projektes „60 plus“ von der Idee über die Umsetzung bis hin zur Praxis mit der ersten Ausgabe des „Wegweiser“ (Infobroschüre) vor. Ottersweier zähle knapp 6500 Einwohner, wurde informiert, und davon 1850 Ü-Sechziger. „Und für die wollten wir etwas bewegen“, so Rolf Milles Credo, mit dem Hinweis, dass auch die Teilorte in das Projekt eingebunden wären. 60 plus stehe unter dem Dach der Gemeinde, und aktuell würden sich 35 Personen ehrenamtlich dafür engagieren. Die Angebotspalette sei vielfältig, sie reiche von Beratung und Unterstützung, über Bewegung und Sport bis hin zu Freizeit und Kultur. Der Bürgermeister nannte die Resonanz hervorragend und die Zufriedenheit sehr groß. Und ein Bürger habe ihm ganz unverblümt gesagt: „Des war‘s Beschde, was ihr je g’macht hen“.
Der Rathauschef informierte über Kindergarten und Schule, den Naturkindergarten, der am 1. Mai startete, den Image-Film „Der schönste Beruf der Welt“, das anstehende Großprojekt Regenrückhaltebecken sowie das künftige Projekt Sporthalle. Auch die Flüchtlingssituation war engagiert diskutiertes Thema. Derzeit beherbergt Ottersweier über 200 Flüchtlinge. „Die Kommunen im Landkreis sind dicht, wir können keine Integration sondern nur noch Flüchtlingsverwaltung leisten“, ist die ernüchternde und von Sorge geprägte Erkenntnis des Bürgermeisters.
Nach zwei Stunden „rund um Ottersweier“ stand im „Ochsenstall“ in Unzhurst mit MdL Tobias Wald die Landespolitik im Focus. FU-Vorsitzende Ilse Neurath-Braun begrüßte den finanz- und wohnungspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, der seit mehr als zehn Jahren bei den FU-Herbsttreffen gern gesehener Gast ist. Ebenso gern gesehener Gast war Doris Oesterle, Vorsitzende der Kreisfrauen Union Rastatt.
In seinem Vortrag thematisierte MdL Tobias Wald die Bereiche Bildung, Medizin und Flüchtlinge und gab einen Rückblick auf die Halbzeitbilanz der Grün-Schwarzen Koalition. Energiekrise, Flüchtlingssituation und Ukraine-Krieg hätten diese Zeitspanne sehr geprägt. Positiv seien die personelle Aufstockung der Polizei, Fortschritte im digitalen Bereich sowie die Einstellung von 1.600 Lehrkräften im Zeitraum von 2021 bis 2024. Der Landtagsabgeordnete plädierte für die Einführung eines Jahres „allgemeiner Dienstpflicht“ und erntete dafür großen Zuspruch. Er thematisierte den Rechtsanspruch auf „Ganztagsschule“ an Grundschulen, den Personalmangel im Handwerk, die Transformation der Wirtschaft, aber auch den desolaten Zustand der Hundseck und den Niedergang der Hotellerie an der Schwarzwaldhochstraße.
„Sehr herzlich soll ich sie alle von Ursula Lazarus grüßen“ überbrachte Wald deren Grüße und hatte selbst auch noch eine Überraschung im Gepäck: Gemeinsam mit den Landfrauen lud er die Frauen Union für den 10. April 2024 in den Landtag nach Stuttgart ein.
In der Terminvorschau wies Kreisvorsitzende Doris Oesterle auf einen Vortrag mit dem Titel „Die Ehe ist keine Altersversorgung“ hin, der am 22. November stattfindet, und lud die Bühler FUlerinnen zur Weihnachtsfeier der Kreis-FU am 5. Dezember ins Rastatter Schloss ein. Zu beiden Terminen würden die FU-Mitglieder noch schriftlich eingeladen.
Christel Dietmeier, Pressereferentin